EvE Online - Ein Fan-Blog
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Montag, 13. Januar 2014

Wiedergeburt

Kane wacht schweißgebadet auf. Er fühlt die vom ausgehenden Stahl, sich um seine Glieder schmiegende Kälte. Alles andere als komfortabel. Regungslos starrt er in das von der Decke strahlende, dumpfe, blaue Licht.
Eine Krankenschwester beugt sich über ihn. Regungslos in Mimik und ohne ein Wort starrt sie für einen Bruchteil einer Sekunde in die Augen des Klones. Nur ihre Haare fallen der Schwerkraft zum Opfer und schwingen kurz mit ihren Bewegungen mit. Danach wendet sie sich ab und wendet sich neben dem Stahltisch stehende Apparaturen zu.
Langsam beginnt es in seinem ganzen Körper zu kribbeln. Als wären alle Glieder seines Körpers eingeschlafen. Zögerlich formen sich Daumen und Finger zu einer Faust und öffnen sich wieder.
Für Kane ein sehr befremdendes Gefühl. Urplötzlich steht Miss Akftor neben ihm. In einer Hand ein elektronisches Datenboard, in der anderen eine Tasse köstlich riechenden Kaffee. Als hätte er nie zuvor diesen Duft so stark und intensiv wargenommen, steigen weitere Gerüche in seine Nase. Langsam dreht sich sein Kopf zur Leiterin der Abteilung für medizinische Reaktivierung und Klonen.
"Na, wie fühlen Sie sich Mister Teeth?" Ihre Frage klingt sehr rethorisch und setzt weiter fort: "Der Prozess ist erfolgreich, wenn auch mit einigen Vorkommnissen abgeschlossen. Sie benötigen weitere 24 Stunden, um all Ihre Kräfte und Reflexe vollständig zu erlangen. Tragen Sie die nächsten zwei Tage auf jeden Fall diese Brille. Ihre Augen sind," ihr Board klappt über das Handgelenk runter, schaut gelangweilt auf Kane, "nun, neu." Wie neu? Kane kamen so viele Fragen auf. "Keine Zeit für Fragen. Agentin Rildboko hat mich angewiesen, Sie so schnell wie möglich einsatzbereit zu machen." Weiter in das Datenboard schauend, läuft sie durchs Zimmer immer wieder auf und ab. "Nummer 3!" Die puppenartige Krankenschwester wendet sich abrupt zu Miss Afktor zu. "Bereiten Sie Klon Kane Teeth für den nächsten Behandlungsintervall vor." Ohne eine Reaktion geht sie ihren Anweisungen nach. Der Stahltisch dreht sich fast in senkrechter Position. Nun beginnen die beiden Frauen ihre Arbeit an Kane. Er fühlt sich müde. Langsam senken sich seine Lieder.

Seine Augen öffnen sich. Sein Blick, getrübt von dunklen Gläsern, starren gen Decke. Er befindet sich in seinem Quartier. Langsam setzt er sich auf die Bettkante. Beim umsehen blickt er in ein sauberen Raum. Eine neue Couch hat den Platz der alten, veranzten eingenommen. Es hängt sogar ein neuer digitaler Quafekalender an der Wand. Eine Miasmos mit halbnackten Frauen ist das aktuelle Bild des ersten Monats im YC 116. Gleichzeitig wird ihm bewusst, dass alle seine Körperfunktionen wieder hergestellt sind. Keine müden Glieder, kein Gribbeln in Fingern und Zehen.
Bedacht kontrolliert er seine Hände, Arme und Beine. Beim betasten stößt er immer wieder auf kleine metallische Kontakte oder Verbindungen. Dies konnte er nicht genau erfassen.
Die Tür öffnet sich. Staff tritt ein. Sofort erkennt auch Kane diese Verbindungsstücke auf der Haut von Staff. "Ja merkwürdig, nicht!" Staff fährt sich über den Arm, "Daran gewöhnt man sich. Juckt nicht mal mehr." Er schaut sich kurz um und sein Blick haftet am Quafe-Kalender: "Du hast einen! Der Wahnsinn!" Gierig schleckt er sich mit der Zunge die Lippe ab. "Los, wir haben in zehn Minuten eine Synchronisation mit unseren neuen Kapseln. Scheinbar bekommen wir jeweils eine Rifter gestellt." Er mustert Kane. "Was ist los? Schau mich nicht so fragend an. Für mich ist es ebenfalls das erste Mal. Ich warte draußen auf dich." Mit einem letzten Blick auf den Quafe-Kalender verlässt er das Quartier.
Schnaufend fährt er sich mit seiner Hand durch die Haare. "Auf geht´s!"

Dienstag, 7. Januar 2014

Ein schmerzhafter Klon

Kane und Staff erreichen die medizinische Station und stehen vor einer verschlossenen Schleuse.
Zwei Kameras blicken stumm blinkend die beiden Kapselpiloten an. Beide schauen sich etwas verunsichert an und Kane holt seine elektronische Erkennungsmarke hervor. Von der Decke rauscht urplötzlich ein metallener Ball, der so groß ist wie ein Menschenkopf, hinab und beginnt die beiden zu scannen. So schnell wie der Ball aufgetaucht war, verschwand er ebenfalls wieder. Die dicke Tür aus Metall öffnete sich unter Zischen und Schnaufen. Während leichte Nebelwolken das blaue, sterile Licht dämpfen, welches aus der vor ihnen sich öffnenden Kammer hervorschimmert, ertönt eine warme, freundliche Stimme: "Bitte eintreten. Dekontamination wird eingeleitet."
Aus ein paar Deckenöffnungen strömt ein angenehm duftender Luftstrom über die jungen Piloten hinab. "Halten Sie für zehn Sekunden den Atem an!" Die Stimme zählt langsam runter. Kaum war sie verstummt, öffnen sich weitere Luftschächte und ziehen kaum hörbar die Luft ab. "Willkommen auf der medizinischen Station. Bitte treten Sie ein und genießen Sie Ihren Aufenthalt."
Eine schmale Tür gibt Kane und seinen neuen Partner den Weg frei. Sie gelangen in einen großen, weißen, runden Raum mit drei Glastüren. In der Mitte verbindet eine riesige Säule, gesäumt von Schläuchen und Rohren, Boden und Decke. Ein paar eierförmige Sitzschalen säumen die Säule. Ein steriler Geruch steigt Kane in die Nase, der fast einem Operationssaal gleich kommt.
Eine Glastür öffnet sich und es tritt eine sehr leicht bekleidete Frau in den Raum. Neben ihrem hautengen Stoffstreifen um Hüfte und Brust, trägt sie eine kleine weiße Haube mit einem roten Kreuz darauf. Kane fragt sich, für was dieses wohl Kreuz stehen solle. Und nicht mal Schuhe trägt sie.
Lautlos gleitet die medizinische Angestellt durch den Raum und verschwindet auf der anderen Seite des Raumes durch eine Glastür wieder, ohne den beiden eines Blickes zu würdigen.
Erneut öffnet sich eine Glastür. Staff stößt Kane mit dem Ellenbogen an, in der Hoffnung erneut ein so liebreizendes Mädchen vorbeilaufen zu sehen.
Statt dessen stolpert ein etwas untersetzter, alter Wissenschaftler durch die Tür. Sein grauer Haarkranz und die Brille auf seiner Nase lassen ihn kauzig wirken. In seinen Händen hält er Klemmbrett. Kane schmunzelt bei dem Anblick dessen, noch etwas auf Papier zu notieren und es überhaupt zu benutzen. "Wie kann ich Ihnen behilflich sein? So wie Sie aussehen, könnten Sie glatt junge Kapselpiloten sein." Krächzte der Alte und blickte müde über sein Klemmbrett. "Wir sollen uns bei Miss Akftor einfinden." erwiedert Kane. "Ach ja. Die gute Frau Akftor. Leider nicht anwesend. Aber das stellt kein Problem dar. Ich erstelle Ihnen im Handumdrehen einen Klon." Er dreht sich um, fordert die beiden Kapselpiloten mit einer Handbewegung auf zu folgen, und schleicht durch die Glastür zurück, aus der er gekommen war. "Sind sie überhaupt berechtigt Klone zu erstellen? So wie Sie aussehen ..." wirft Staff ein, als der Wissenschaftler schon über die Schwelle gegangen ist. Mit finsterer und ernster Mine dreht er sich zu den jungen Piloten um und erwiedert mit strengem Ton:"So wie Sie aussehen, sind Sie noch ordentlich grün hinter den Ohren. Laut Ihrer medizinischen Akte ist das Ihr erster Klon!" Zittrig fuchtelt er mit seinem Zeigefinger durch die Luft. "Also noch frisch aus der Akademie. Halten Sie Ihr vorlautes Mundwerk und folgen Sie meinen Anweisungen!" Ohne ein weiteres Wort folgten sie dem alten Herr. Sie schreiten lange Korridore entlang. Gläserne Räume, in grellem, blauen Licht getaucht, milchige Glaseinschlüsse zierten in wilden Mustern die Glasfront. In einigen Zimmern liegen regungslos Körper auf sterilen Metallliegen. Hübsche, und merkwürdigerweise immer gleich aussehende Damen mit einem Roten-Kreuz-Häubchen laufen verführerisch zwischen den Zimmern hin und her. Doch seltsam, dass sie nicht ein Wort von sich gaben.
Sie gelangen letztendlich in ein großes Labor. Weder grelles Licht und sterile Luft erfüllt den Raum. Bis auf wenige Ausnahmen besteht alles aus Metall, kalt und ungemütlich. Im gedämpften Licht erkennt Kane mehrere Röhren. Sie sehen aus wie riesige Reagenzgläser. Wirre Schläuche umringen am oberen Ende die Röhre, in der kein Ein- oder Ausgang zu erkennen ist. Immer wieder stößt eine leise vor sich hinbrummende Pumpe Luft aus und formt sich mit Ansauggeräuschen bei längerem Hinhören zu einem gleichbleibendem Rythmus.
"Kommen Sie Mr. Teeth. Wollen wir keine Zeit verlieren!"
Kane schaut sich um. Vor lauter Schläuche, Kabelsträngen und Metallstreben übersieht er glatt einen weiteren Bereich, welcher sich um die nächste Ecke erstreckt. Der alte Wissenschaftler war bereits mit Staff beschäftigt. Staff war splitterfasernackt und saß auf einem dieser sterilen Metalltische. Über ihm flakert ein weißes dumpfes Licht. Der alte Mann steckt Staff ein paar Sonden an verschiedenen Körperstellen, sowie am Kopf an:"So legen Sie sich hin und entspannen Sie sich. So, jetzt Sie!" Er blickt den verdutzt dreinschauenden Piloten auffordern an, es seinem Partner gleich zu tun. "Wir fangen jetzt mit der Synchronisierung des Biomechanismus an. Daraufhin folgen einige Injektionen zur neuralen Stimmulation. Sie werden in einen tiefen Schlaf fallen und die Schmerzen kaum spüren." Kaum sind die Sonden plaziert und der Alte wendet sich ab, durchläuft Kane einen stechenden Schmerz. Sein Herz fängt an zu rasen. Seine Muskeln verhärten sich und er fühlt sich, als würde er jeden Moment explodieren. "Entspannen Sie sich Mr. Teeth!" Leise vor sich her murmelnd schlurpt der Wissenschaftler an die medizinische Versorgungskonsole. Auf jedem Bildschirm werden Daten und Auswertungen der körperlichen Verfassung der zwei Kapselpiloten ausgegeben. Nach wenigen Handgriffen des Wissenschaftler reguliert sich derBlutdruck von Kane. Zwar kann er sich entspannen, doch der Schmerz lässt nicht nach. Er lässt sich auf den Tisch nieder und fällt in einen tiefen Schlaf.

Bum. Bumbum. Der eigene Herzschlag dringt tief in sein Gehör. Seine Glieder zucken. Langsam öffnet er seine Augen. Panik durchflutet ihn. Er befindet sich plötzlich in einer dieser riesigen Reagenzgläser. Das Licht blendet seine Augen so sehr, sodass er kaum etwas erkennen kann. Wild strampelt er um sich, immer wieder gegen die dicke Glaswand schlagend. Langsam sinkt der Flüssigkeitsspiegel in der Klonzelle. Kane schnappt wild um sich greifend nach Luft, doch bekommt er keine. Er bekommt das Gefühl zu ersticken. Er findet auf seinen Beinen halt und greift nach seinem Hals. Ein langer Schlauch führt vom Boden aus zu seinem Mund. Fest entschlossen packt er den Schlauch und zieht in aus seinem Inneren heraus begleitet von roter Flüssigkeit. Husten und würgen begleiten seine ersten Atemversuche. "Entstehung des Klons 250012 abgeschlossen. Neurale Funktion im normalen Bereich. Erhöhter Puls festegestellt. Patient leidet unter Panikattacken." Nur Bruchstücke erreichten sein Gehör. Die Röhre hebt sich an. Kane verliert seinen Stand und fällt auf das kalte Gitter vornüber. Zwei dieser ihm immer merkwürdiger erscheinenden Laborassistentinnen eilen ihm zur Hilfe.
"Bewegen Sie sich ein bischen. Das wird Ihnen gut tun!" sagt der Wissenschaftler locker und beschäftigt sich mit Staff, der wie es scheint wohl auf ist. "So Junge, du funktionierst einwandfrei. Einer der Damen wird dich nach draußen begleiten." Staff schaut besorgt nach Kane, als ihn schon eine Dame nach draußen begleitet.
Der alte Wissenschaftler begibt sich zum Klon. "Sie haben mir ja mehr als einmal einen Schrecken eingejagt. Hätte Sie fast verloren. So jetzt zeigen Sie mal her!" Mit einer kleinen Lampe leuchtet er in die Augen von Kane. Kane durchströmt ein stechender Schmerz. "Zieren Sie sich nicht so, das ist normal! Immerhin sehen Sie zum ersten Mal das Licht." Ein leises Lachen begleiten seine Worte. "Mund auf! Mmmh, sehr gut. Sie werden ein Tag länger hier bleiben. Zur Kontrolle versteht sich."
Kane hofft inständig, dieses Erlebnis nicht noch einmal durch zu laufen.


Samstag, 21. Dezember 2013

Suchen und Vernichten

Agentin Rildboko sitzt am Ende eines langen Konferenztisches zurückgelehnt im großen Sessel. Auf ihren überschlagenen Beinen ruhen ihre Hände und mit eiskaltem Blick betrachtet sie die beiden eingetroffenen Rekruten. Kane´s Blick durschstreift den Raum. Ein älterer Mann mit olivgrüner Generalsuniform steht abgewand vor der verglasten Front und verfolgt die Geschehnisse vor der Station.
Die Aufzugstür schließt sich mit einem leisen Zischen. Kapselpilot Staff salutiert stramm und stellt sich vorschriftsmäßig den Vorgesetzen vor. "Pilot Staff, Klasse II, Minmatar Republic Fleet Wing-Commander. Stehe zu ..." "Stehen Sie entspannt." unterbricht ihn die Agentin. "Sie brauchen sich nicht vorzustellen. Wir wissen wer Sie sind. Schließlich haben wir Sie ausgesucht." Sie beugt sich zum Tisch vor, nimmt ein Tablet in die Hand und mustert Kane. Elegant schwingt sie aus dem Sessel und schreitet langsam auf die beiden Piloten zu. "Mister Kane Teeth. Sie sind außerordentlich talentiert. Ihre Ergebnisse sprechen für sich und nicht umsonst sind Sie hier!" Sie legt das Tablet aus der Hand. "Akte zur Verfolgung der Zielperson Kruul laden." Über dem Tisch erscheint ein Hologramm einer Person. "Daten geladen. Missionsbeschreibung wird wiedergegeben." Kurz darauf erscheinen Daten, Videoaufnahmen und eine Sternenkarte neben dem Hologramm. "Verlieren wir keine Zeit. Das hier ist Kruul." Sie wendet sich den beiden ab und läuft zum Sessel am Kopf des Tisches zurück. "Wie Sie sehen ist das der Anführer einer kleinen Rebelleneinheit, welche sich in Uttindar versteckt und von dort aus die Tribunale zu erpressen versucht. Überfälle auf Transportkonvois, Abschlachten von Scouts der Republik, bis hin zur Entführung. Die wohl bekannteste Entführung ist die der Damsel." Sie schmunzelt, "davon haben Sie bestimmt schon gehört?" Nach einer kurzen Pause gesellt sich der grauhaarige General zu Miss Rildboko und richtet einige Worte an die jungen Rekruten: "Sie werden nach Uttindar fliegen und Kruul ausfindig machen, sein Außenposten zerstören und den Anführer mitsamt seiner Flotte vernichten. Die geschätzte Anzahl der Aufständigen beläuft sich auf etwa 30 Frigatten und Zerstörer. Darunter ein paar Kampfdrohnen und das übliche eben." Eine abwertende Handbewegung gibt zur Kenntnis, dass dies nichts besonderes wäre. Die Agentin übernimmt das Wort. "General Opeoi ist verantwortlich für jedwede Flottenbewegung und Operation innerhalb dieser Region. Er stellt Ihnen die Ausrüstung zur Verfügung und einen Klon, falls Sie auf unangenehmen Widerstand stoßen sollten, erneut die Möglichkeit gibt, die Mission zu beenden. Sie haben nur einen davon. Am Ende der Besprechung wenden Sie sich schnellstmöglich in der medizinischen Station. Miss Akftor wird sich Ihrer annehmen."
Davon hat Kane schon einmal gehört. Klone. Eine sehr teure Angelegenheit. Und verbunden mit unzähligen Unannehmlichkeiten. Es soll schon einigen Piloten passiert sein, den Verstand verloren zu haben und nach einem Klonsprung die Augen ausgekratzt zu haben.
"Haben Sie Fragen? Nein? Gut. Alle Details entnehmen Sie Ihren Unterlagen. Tragen sie diese Tablets immer bei sich. Sie enthalten alle Informationen zu der bevorstehenden Mission, öffnet Ihnen dank der elektronischen Erkennung jede Tür in dieser Station und authorisiert Sie dazu sich frei im All zu bewegen ohne vorher eine Erlaubnis zur Benutzung der Beschleunigungstore zu erbitten. Gehen Sie! Falls Sie diese Mission innerhalb 48 Stunden abschließen, erhalten Sie ein Upgrade ihrer neuralen Funktionen."
Kane und Staff salutieren. Beide verlassen den Konferenzraum und begeben sich wie befohlen zur medizinischen Station.

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Weggefährte

Kane blickt durch das Cockpit hinaus in die unendlichen Weiten. Langsam schiebt sich das Sprungtor in sein Sichtfeld. Ein gigantisches Konstrukt, verbunden mit höchster Technologie. "Vorbereitung zur Sprung initiiert. Annäherung an das Sprungtor." So verzaubert vom Antlitz menschlicher Ingeneurskunst überhört der junge Kapselpilot den Bordcomputer. "Bestätigung zum Sprung erforderlich." Das Schiff fliegt langsam dem Sprungtor entgegen. Plötzlich ertönt ein Warnsignal. Der Bordcomputer meldet sich erneut:"Besätitgung zum Sprung erforderlich. Kollision mit dem Sprungtor vorraussichtlich in 20 Sekunden." Kane reißt es aus seinem Traum. Seine Augen wandern über die Kommandokonsole. Geschickt besätigt er den Sprung durch Schalter und Knöpfe. Vor ihm öffnet sich ein Sog. Zieht ihn in den langen Schlauch und spuckt ihn nach nur wenigen Sekunden wieder aus. Barvigard - sein letzten Sprung befördert Kane Teeth in diese Konstellation. Direkt in das System Hek. Nach kurzen Befehlseingaben richtet er sein Schiff aus. Sein Ziel ist das Krusual Tribe Bureau. "Autopilot aktiviert. Warpantrieb aktiv."

Hier ist die Hölle los. In seinem ganzen Leben hat er noch nie so viele Schiffe kommen und gehen sehen. Wie viele andere auch, wartet er mehrere Minuten auf die Andockerlaubnis. Ganz zu schweigen vom Andockmanöver, was seine ganze Konzentration erfordert. Mit jedem zugewiesenen Schiffshangar wird automatisch ein Kapitänsquartier zugewiesen.
Kane runzelt die Stirn, seinen Augen nicht trauend. Ein zerbrochener Spiegel an der Gardarobe, Brandlöcher in der Couch, einen nicht geleerten, stinkenden Mülleimer. Erzürnt wirft er seinen Seesack in die Ecke, greift sich die Eingabekonsole und kontaktiert den Service: "Willkommen in der Station des Krusual Tribe Bureau. Wie kö..." "Ersparen Sie mir Ihr Geschwätz. Ich verlange sofort die Reinigung und Instandsetzung meines Quartiers! Ich gebe Ihnen 2 Stunden!" aufgebracht läuft Kane den Raum auf und ab. "Wir werden uns sofort darum kümmern, Jack Terrington." "Mein Name ist Kane Smith." er reibt sich mit dem rechten Zeigefinger seine Schläfe, um sich nicht weiter hinein zu steigern.. "Oh, entschuldigen Sie!" erwiedert sie teilnahmlos. "Diese Information ist uns abhanden gekommen. Der kürzliche Verlust dieses Kapselpiloten wurde noch nicht in der Datenbank hinterlegt. Wir werden uns schnellstmöglich um Ihr ..."
Kane beendet vorzeitig das Gespräch. Legt etwas überrascht die Konsole beiseite. Sein Blick wandert durch das Kapitänsquartier. Wie zu erkennen ist, hatte dieser Kapselpilot nicht gerade viel Besitz sein eigen nennen können. Er muss hier raus. Schnell schultert er sich seinen Seesack und begibt sich auf den Weg zur Agentin Rinsutidur Rildboko. 
Während seine Füße Schritt für Schritt voranschreiten, haften seine Gedanken und Blicke an der Architektur dieser Station. Er stellt viele Parallelen zur Pator Tech School fest, doch weitaus fortschrittlicher und effektiver  und bis in kleinste Detail geplant und ausgeführt.
Der junge Kapselpilot schnappt sich einen Personentransportaufzug. Das Angebot ist gigantisch. Von der medizinischen Station, über das gewaltige Sicherheitsbüro, über eine doppelte Ausrüstungs- und Reperaturplattform, sowie eine gigantische Wiederaufbereitungsanlage, diese Station scheint fast alles bieten zu können. Kane ist sichtlich angetan.
Die Aufzugstüren öffnen sich. Leise schallt es von den Deckenlautsprechern: "Ebene II - Sicherheitsbüro." Vor ihm erstreckt sich ein langer, teils verglaster Korridor. Langsam tritt er an die dicken Glaswände. Gigantische Externbauten erstrecken sich ringsrum um den Stationskern. Einige Reperaturdrohnen flicken Hüllenschäden. Hundert Meter weiter tummeln sich Piloten, Mechaniker, Zivilisten durch einen anderen Korridor. Schiffe der Concord kreisen über der Station. Dieser Anblick hält einige Minuten Kane Teeth in seinem Bann gefangen.
Ein Hüsteln beendet seinen Ausflug der Eindrücke. "Sind Sie Kane Teeth?" sie linst über die schmale Lesebrille auf das kleine Informationsboard. Kanes Augen fixieren sich auf die etwas untersetzte Person und nickt kurz. "Dann folgen Sie mir!" Ohne eines weiteren Blickes würdig, dreht sie sich um und stolziert zügig den Korridor hinab zum Sicherheitsbüro. 'Man, hat die einen Zahn drauf. Und einen Hüftschwung dazu!' schoss es durch seinen Kopf. "Sie sind früher als erwartet eingetroffen Mister Teeth." Ihre Stimme hatte etwas piepsiges. "Miss Rildboko erwartet Sie im Konferenzzimmer 0082. Leutnant Ulfg ist ebenfalls anwesend. Er leitet unter der Führung des Krusual Tribe Bureau die Angelegenheiten bezüglich der Sicherheit. Aber denken Sie daran!" Sie wirft einen scharfen Blick über die Schulter zurück: "Miss Rildboko ist nach wie vor Ihre Agentin. Beauftragte der Sicherheitsstufe I. Noch Fragen?" Etwas sichtlich überrascht über den Redefluss der Sekretärin ohne Punkt und Komma: "Nein, Miss... ?" Mein Name ist für Sie nicht von Bedeutung." Sie stoppt abrupt, lehnt ihre freie Hand in die Hüften und schaut über ihre Lesebrille ernst zu Kane. "Den Gang links hinunter, zweite Tür rechts. Geradezu zum Aufzug. Geben Sie den Authorisierungscode: 4001-99 ein. Noch Fragen?" "Nein." erwidert der Kapselpilot mit Biss. Sie wendet sich ab und läuft schnurstraks den Korridor zurück. Ihre schwarzen Haare wippen im Schwung ihrer Hüften mit. Eine Gruppe Sicherheitspersonal kreuzt seinen Weg und versperrt ihm kurzweilig die Sicht. Anschließend war sie wie vom Erdboden verschluckt. Verschwunden. Und nicht eine Tür oder Abgang war auf dem Korridor zu sehen.
"Hologramme. Klasse Erfindung, wenn du mich frägst!" Kane wendet sich der Stimme zu. Ein junger Mann steht lippenleckend und händereibend vor ihm. Es schien Kane so, als würde er ein Brutor sein. Bislang ist ihm noch keiner begegnet. "Bin Staff. Von der Minmatar Republik Fleet." Offen streckt er seine Hand dem Neuling entgegen. "Kane Teeth." erwiedert er knapp und reicht ihm die Hand, "Ein Kapselpilot mit Biss!" Lauthals bricht der Brutor in Lachen aus. "Lass uns weiter. Miss Rildboko," etwas überspitzt lässt er seine Augen kreisen, "wartet nicht gerne."
Beide laufen den Gang hinunter, treten durch die zweite, rechte Tür und steigen in den Aufzug. Staff gibt den Authorisierungscode ein. "Eingabe wiederholen." Ein leises fluchen bricht die Stille. Erneut gibt er den Code ein. "Warnung! Eingabe wiederholen." "Hilf mir mal! Ich glaube das scheiß Ding spinnt!" Mit einem kurzen lächeln gibt Kane den überreichten Code in die Konsole ein: 4001-99. "Willkommen Mister Teeth." Unglaubwürdig schaut Staff ihm ins Gesicht. Mit einem kurzen Achselzucken misst er dem Vorkommnis keine weitere Bedeutung zu.
Die Aufzugstür öffnet sich. "Da sind Sie ja!" ...

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Habseligkeiten

Traurig schaut Kane durch den Schott auf seine Probe. Seine Erinnerungen kreisen an frühere Ausflüge in unbekannte Gefilde. Im Überlebenskampf zwischen gefährlichen Asteroidenschwärme und Kampfdrohnen feindlich gesinnter Outsider, auch bekannt als Piraten und Gesindel.
Eine Schweißnaht am Hek seiner Erkundungsfregatte lässt ihn noch einmal erschaudern.
"Und die Probe werden sie mir nachkommen lassen? Kann ich mich auf Sie verlassen?", blickt Kane fragend in die Augen vom Chef-Mechaniker. Ein etwas zu klein geratener Brutor, mit einer etwas überholten Beinprothese erster Generation erwidert lässig:"Junge," mit ölverschmierter Hand klopft der kauzig wirkende Mechaniker dem jungen Kapselpiloten auf seine Uniform, "du kannst dem alten Hafken vertrauen. Wir zerlegen dein Mädchen in kleine Teile und werden sie mithilfe der Frachtergesellschaft Red Frog Freight dir nach Hek zukommen lassen. Binnen der nächsten 10 Tage wird sie wieder in deinem Besitz sein." Sichtlich unsicher wendet er sich seinem Schraubenschlüssel zu und fügt hinzu:"Hoffen wir jedenfalls!" Er gibt Kane einen freundlichen Schubs und schließt das Schott.
Verdutzt starrt er einen Moment auf das Schott zum Dock. Schüttelt etwas verwirrt den Kopf und packt seine Habseligkeiten, welche erschreckender weise Platz in einem Seesack platz finden. [nach Überlieferungen der Uralten eine traditionelle Tasche, welche von Soldaten auf der Erde benutzt wurde, die auch heute noch Verwendung findet]
Der Schott öffnet sich erneut. "He Junge! Bevor ich es vergesse. Du sollst dich schnellstmöglich auf Schiffsdeck 04 einfinden." Bevor Kane der Aufforderung einwilligen will, schließt sich das Schot.
Junge Rekruten kreuzen seinen Weg zum Schiffsdeck. Sie wirken auf ihn wie Kinder, die nicht wissen was sie tun. In seinem Rekrutierungsjahrgang überlebten gerade mal 82 % der Rekruten. Die Zahl der Verluste während der realen, inszenierten Kampfübungen ausgeschlossen.
Zwei junge Wachmänner salutierten, öffneten das Schot zum Schiffsdeck 04 und ließen ohne Worte Kane Teeth, der Kapselpilot mit Biss passieren.
"Da sind Sie endlich." Ein grauhaariger Offzier schritt zügig den Hangar entlang. Kane legt einen kurzen Sprint hin und eilt sichtlich überrascht dem Offizier hinterher. "Wir haben die Missionsdaten ebenfalls empfangen und unterstützen den Kampf, den das Krusual Tribe Bureau und deren Streitkräfte ausfechten, ebenfalls mit jeden zur Verfügung stehende Mittel. Die Pator Tech School stellt Ihnen eine Angriffsfregatte zur Verfügung. Sie ist schnell, äußerst wendig," er hebt den Zeigefinger,"und mehr als tödlich!" Abrupt bleibt er stehen. Kane rennt dem Offizier in den Rücken, während sein Blick durch den Hangar streifte.
"Sir, entschuldigen Sie Sir!" Grimmig dreht sich der alte Mann dem Kapselpiloten zu. Räuspert. Blickt grimmig drein. "Sie sind einer der Besten. Sie erhalten jede Unterstützung seitens der Corporation." Sein Blick wandert zur Seite auf eine Slasher. Ein anmutiges und elegantes Schiff. Gravitationsfelder halten sie schwebend über dem Boden. Kane lässt seine Tasche fallen, schreitet auf die Frigatte zu und fährt mit der Hand über den Bug. "Das ist Ihre! Denken Sie daran. Sie vertreten die Pator Tech School. Sie haben die volle Verantwortung für Ihr Handeln. Enttäuschen Sie uns nicht." Der finstere Blick weicht aus dem Gesicht des Offiziers. Zuversicht spiegelt sich in seinen Zügen wieder. Er läuft den Hangar zurück. "Und bevor ich es vergesse", ruft er Kane hinzu, "richten Sie Rinsutidur meine besten Grüße aus!"
Ein breites Grinsen füllt sein Gesicht. Mit glänzenden Augen bereitet er sich auf den Start vor.

"Erlaubnis zum Abdocken. Kursbestätigung erforderlich." Die blechernde Stimme des Bordcomputers verstummt. Kane fügt die Koordinaten hinzu. Mit erhöhter Geschwindigkeit katapultiert es ihn aus der Station. Er richtet sich dem Sprungtor aus und betätigt den Warpantrieb. "Warpantrieb aktiv." schallt es aus dem Computer. Sich der Station nähernde, abdockende und wartende Schiffe und Transporter der Industrial-Klasse ziehen an ihm vorrüber. Er spürt den Druck der Beschleunigung. Das nächste Abenteuer erwartet ihn.

Dienstag, 3. Dezember 2013

Hek ruft

Die Arbeiten an seiner Probe sind abgeschlossen. In die Erkundungsfregatte wurden neue Analysierungssysteme eingebaut, die zum Hacken von Sicherheitsbarrieren genutzt werden. Zudem hat Kane sich von seinem Ersparten neue Scanner Probes gekaut. Davon erhofft er sich eine genauere Lokalisierung dieses geheimen Ortes in Aldilur.
Voller Eifer überprüft er nochmals das gefundene Daten-Log. Er findet weitere Skripte über getätigte Datentransfer von dieser Station aus nach Aldilur. Er stößt plötzlich auf ein verschlüsseltes Datenpacket. "Authorisierungscode eingeben. Zugriff auf Projekt Grazie nicht möglich. Authorisierungscode eingeben." Die blechernde Stimme verstummt und das Eingabefeld blinkt rot hinterlegt immer wieder auf. Grübelnd reibt er mit beiden Zeigefinger an der Schläfe.
"Videonachricht empfangen." Wieder ertönt die blechernde Stimme und reißt ihn aus seinen Gedanken. Mit einer wischenden Bewegung schiebt er Project Grazie zur Seite und öffnet die einkommende Videobotschaft.
Eine junge Frau sitzt vertieft über ihren Schreibtisch und scheint sich einige Dinge zu notieren. Alsbald blickt sie auf: "Genau Sie! Kane Teeth, der Kapselpilot mit Biss!" Ein kurzes Schmunzeln erheitert ihr ernstes Gesicht. "Sie sind in aller Munde. Sie kommen sofort nach Hek! Wir benötigen Sie hier." Sie wischt über ein Navigationsfenster und ruft ein paar Details zur bevorstehenden Mission hervor. "Sehen Sie das!" Sie scheint sehr angespannt und aufgebracht zu sein. "Dies ist Ihr Ziel." Eine Reihe von Gesichtern ist zu erkennen, die Bilder sind rot umrandet und jeweils Namen und Kopfgeldsummen zieren das Potrait. "Die Pator Tech School hat grünes Licht gegeben, um Elitekapselpiloten, wie Ihnen" ein durchdringender Blick weilt kurze Zeit auf Kane, "zu entsenden, um die Souveränität des Systems zu erhalten. Wie Sie sicher schon einmal gehört haben, ist nicht jeder Bewohner dieses Universum bereit, für die Freiheit der Minmatar zu kämpfen - eine kurze Pause - oder zu sterben. Immer wieder lehnen sich eingensinnige Dummköpfe gegen unsere Tribunal auf, nennen sich Piraten der Angels." Mit einer herablassenden Handbewegung scheint sie das Thema Piraten beiseite zu schieben und als sehr minderwertig abzutun.
"Ich gebe Ihnen eine Woche um hier zu erscheinen!" "Übertragung abgeschlossen. Übermittlung der Missionsbeschreibung."
Kane lässt sich in die Couch zurück fallen. Sein Blick wandert über die metallene Decke seines Quartiers, während ihm hunderte von Gedanken durch den Kopf schießen.
"Datenübermittlung abgeschlossen. Rinsutidur Rildboko - Krusual Tribe Bureau - Hek, Metropolis. Systemsprünge bis zur Ankunft 5." sogleich verstummt erneut die Stimme. Nur noch das leise Rauschen der Belüftungsanlage bricht die Stille.

YC 115

Montag, 2. Dezember 2013

Die Reise beginnt

Kane Teeth, ein Kapselpilot mit Biss! Ausgebildet auf der Pator Tech School in Embod, Metropolis. Eines der schönsten Regionen unter der Herrschaft der Minmatar. Von hier aus blickt so mancher Frischling voller Hoffnung in eine glorreiche und ruhmreiche Zukunft.
Kane lehnt sich sichtlich ermüdet in seinem Kapitänsquartier gegen die Tür. Seine Erwartungen wurden nicht im geringsten gestillt. Wo blieb der Ruhm und die Ehre - wo der Glanz eines Kapselpiloten der neuen Generation. Bisher erfuhr er nur Missachtung und Hohn. Weder seine Stellung als Vherokior gibt ihm ein Gefühl der Erhabenheit, noch den Titel des 1. Grades der Akademie. Eines der höchsten Auszeichnungen unter den Kapselpiloten, die mit der Einstufung des Grades E+ honoriert wird.
Voller Wut schwingt er sich leichtfertig über die Couchlehne und plaziert sich vor seiner Arbeitsfläche. Neue Aufträge werden im Interface angezeigt. Unzufrieden wischt er die Meldung beiseite, scrollt in der Overview Neuigkeiten druch, welche nicht annähernd sein Interesse wecken können.
"... Passworteingabe bestätigen. Einleitung initiiert." Eine weibliche KI fordert Zugriffsberechtigung für Projekt Grazie. Kane greift zur portablen Eingabekonsole und schaut unglaubwürdig auf die Freigabeaufforderung.
Kurz schaut er zur Tür - sie ist verriegelt. Gut.
Vor ihm öffnen sich Daten, Kommunikationslogs und Überwachungsaufnahmen einem ihm unbekannten Ort. Ruinen. Zerstörte Kommunikationsträger. Seine Augen eilen von Missionslogbuch, zu dem Videomaterial, auf welchem ihm unbekannte Schiffe aufgenommen worden sind.
Sofort prüft er Route und lokalisiert den Ursprung der Daten.
... Aldilur. Ein Einbahnstraßensystem.
Er muss dieser Sache folgen.
Nachdem er die Missionsdaten auf seine Probe transferiert hat, begibt er sich anschließend zum Mechaniker-Deck um ein paar Änderungen an seiner Erkundungsfregatte zu vollziehen.
YC 115